Was kritische Theorie gewesen sein wird: Moderne Selbstreflexion oder Postmodernekritik?

Vortrag und Diskussion mit Sebastian Schreull (AG Kritische Theorie am Graduiertenzentrum der Philipps-Universität Marburg) und Jan Müller (Universität Darmstadt.

19. Mai 2013, 20 Uhr. Ort: Golem, Große Elbstraße 14, Hamburg.

Man hat sich daran gewöhnt, dass Kritische Theorie irgendwie gleichbedeutend geworden zu sein scheint mit „Postmodernekritik“. Deshalb wundert man sich kaum noch, wenn verblüffend vielseitige Vorschläge unter dem Sammeltitel „Die Postmodernen“ wegsortiert werden; und auch nicht, wenn man ihnen mit einem – mitunter groben – Irrationalismusverdacht begegnet. Mit einem Eifer, der bei kritisch Denkenden eigentlich (zumindest ihrem Selbstverständnis nach) Irritationen provozieren sollte, werden solche Vorschläge dabei typischerweise so inquisitorisch befragt, dass bereits feststeht, was man in ihnen findet: eine Abkehr von der Idee moderner Zivilisation, revisionistische Geschichtsbetrachtungen, Gesellschaftsvergessenheit, kurz: Relativismus und Skeptizismus. Das ist alles nicht neu und wäre nicht weiter bemerkenswert (immerhin kursieren solche ideologiekritischen Zuschreibungen seit mindestens 30 Jahren) – würde die immergrüne Postmodernekritik nicht selbst Formen kritischer Theorie vereinen, die sich wechselseitig durchaus absprechen, überhaupt noch kritische Theorie zu sein.

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